© Simon Bähler
Inselspital Bern, Baubereich 12

Vom Elektrozeichner zum BIM Consultant - Luc Aebersold im Interview

Luc Aebersold ist als BIM Consultant und CAD Support bei Amstein + Walthert Bern tätig. Durch sein Engagement und die Flexibilität bei A+W konnte Luc sich individuell weiterentwickeln und sich in Sachen CAD und BIM ein sehr breites Wissen aneignen. Im Interview berichtet er von den vielen Bausteinen und seinen grossen Schritten auf dem Weg zum BIM Consultant.

Luc, heute bist du BIM Consultant und arbeitest im CAD Support – wie kam es dazu?

Nach meiner Lehre als Elektrozeichner habe ich mich in ferner Zukunft nicht als Elektro-Projektleiter gesehen. Als ich 2013 bei Amstein + Walthert Bern als Elektroplaner angefangen habe, konnte ich schon gleich in grossen Projekten mitarbeiten und dort viel über die Zeichnungsweisen auch der anderen Fachbereiche erfahren. Ich hatte sogar die Möglichkeit, in den Fachbereichen Architektur und Tragwerke mitzuarbeiten und auch Betriebseinrichtungen wie Förderbänder oder Freezer, z.B. für die frigemo ag Mellingen, mitzuplanen.

«Aufgrund meiner Erfahrungen im CAD und mit BIM hat A+W Bern für mich die Stelle als BIM Consultant / CAD Support neu geschaffen und ich konnte sie massgeblich mitgestalten.»

Aebersold Luc
BIM Consultant

Und was trieb dich an, dich vom Bereich Elektro zu entfernen?

Ich war schon immer begeistert von den CAD-Programmen, nach meiner Lehre auf AutoCAD konnte ich bei A+W mit Nova gleich ein neues Programm erlernen. Als dann 2015 noch Revit neu zur Anwendung kam, wurde auch AutoCAD immer mehr verwendet. Durch den Willen, unsere CAD-Programme in- und auswendig kennenzulernen und mich bewusst nicht auf nur eine Fachrichtung zu spezialisieren, wurde ich auf den Aufgabenbereich des BIM-Koordinators aufmerksam. Hinzu kam, dass ich ab 2017 bezüglich des IFC- und Datenaustauschs im Projekt Inselspital Baubereich 12 als BIM-Koordinator viel Erfahrung sammeln konnte.

Welche Aus- und Weiterbildungen hast du besucht?

Im Juli 2010 hatte ich die Ausbildung als Elektrozeichner abgeschlossen. Da ich anfangs nicht genau wusste, in welche Richtung ich mich entwickeln möchte, hatte ich mich dazu entschieden, zunächst keine Weiterbildung zu besuchen. «Learning by doing» war meine Devise und erst 2017 habe ich dann den BIM-Koordinator Kurs gemacht. Mitte 2020 war für mich klar, dass ich über das Sur-dossier-Verfahren auch noch das CAS «Digital Planen, Bauen und Nutzen» an der Berner Fachhochschule in Biel absolvieren möchte. Unsere Abschlussarbeit mit dem Titel «Hüllkörper im Hüllkörper, von der Schale bis zum Kern: das Matrjoschka Prinzip» wurde dann sogar in der bauRUNDSCHAU veröffentlicht.

Inzwischen bist du im BIM-Consulting und -Support, wie ging es also weiter?

Durch meine Erfahrung mit CAD und dem Building Information Modeling (BIM) hat A+W Bern anfangs 2019 die Stelle als BIM Consultant / CAD Support neu geschaffen. Zusammen mit meinen Vorgesetzten konnte ich die Anforderungen an das Stellenprofil erarbeiten und mitgestalten. In meiner neuen Funktion konnte ich mein Wissen in verschiedenen BIM-Projekten einbringen und dabei viel Erfahrung sammeln. So habe ich das Entwicklungs-Team im Bereich BIM und CAD von A+W Bern tatkräftig unterstützen können. Anschliessend habe ich das «Individual Qualification»-Zertifikat von BuildingSMART Switzerland erworben und meine zusätzlichen Kompetenzen in weiteren spannenden Projekten eingebracht. So habe ich beim Spital Tiefenau als BIM Manager gearbeitet und in einigen Projekten wie z. B. der Neuen Festhalle Bern oder dem Zentrum Bären die Funktion des BIM Coach übernommen.

Das ist eine spannende Entwicklung. Wie dürfen wir uns aktuell deinen Alltag vorstellen?

Durch die abwechslungsreichen Tätigkeiten ist für mich kein Tag wie der andere. Im Moment bin ich im Bereich CAD Support für die internen Schulungen und den internen Support unserer CAD-Programme (Revit, AutoCAD, Nova) sowie der BIM-Koordinationstools (BIM Collab ZOOM, Navisworks etc.) zuständig. Ende 2019 haben wir uns im Digitalisierungs-Team entschieden, auch weitere Anwendungen und Programme wie BIM, Microsoft Office, Teams, Programmierung etc. anzubieten. Die Schulungen werden seither aufgezeichnet und sind für alle Kolleginnen und Kollegen jederzeit on-demand auf unserer Lernplattform Kurzschulungen@A+W abrufbar.

Hört sich alles sehr IT-lastig an – ist das denn deine Welt?

Ja, durch mein grosses Interesse arbeite ich momentan sehr viel mit unserem IT-Verantwortlichen zusammen. Tests von Software-Updates gehören genauso dazu wie das Testen von komplett neuer Software, die wir bei A+W einsetzen möchten. Zudem bin ich sekundärer Administrator der Autodesk-Produkte und so für die Lizenzverwaltung zuständig. Durch diese Zusatzfunktion stehe ich auch in direktem Kontakt mit unserem CAD-Hersteller Autodesk. Für deren Blog habe ich letzten Monat den ersten Gastbeitrag über die Interoperabilität von Revit und zum Thema «Workflow Raummodell» geschrieben.

© Simon Bähler

Was macht dir am meisten Spass und treibt dich an?

Durch diese spannenden Aufgaben ist mein Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich und stellt mich regelmässig vor neue Herausforderungen. Die Fragen meiner Arbeitskolleg*innen und Kund*innen beantworten zu können, die Softwaretests, und die Möglichkeit, regelmässig Schulungen anzubieten, macht es nicht einfach nur spannend, sondern es macht auch immer Spass, neues dazuzulernen. Durch meine Doppelfunktion als BIM Consultant und CAD Support kann ich die Prozesse unterstützen und einen wertvollen Beitrag zur Projektarbeit leisten.
Wirklich Freude bereitet mir der Beitrag, den ich durch meine Funktion bei den BIM-Projekten von A+W leisten kann. So bin ich Teil einer effizienten sowie wertschöpfenden Prozessgestaltung. Es ist schön, die Digitalisierung in der täglichen Arbeit und zum Vorteil für unsere Kund*innen zu nutzen und sie gemeinsam voranzutreiben.

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